Ernährung bei Marcumartherapie

Marcumar® wird zur Blutverdünnungstherapie eingesetzt, um Thrombosen oder Embolien durch Blutgerinnsel zu verhindern. Marcumar® blockiert in der Leber Vitamin K, das zur Bildung von Blutgerinnungsfaktoren notwendig ist. Ohne Vitamin K kann der Körper nicht in ausreichendem Maß Gerinnungs-faktoren herstellen, somit gerinnt das Blut langsamer und Sie bluten länger.


Bei diversen Lebensmitteln und 250 verschiedenen Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen mit Marcumar® kommen. Diese Wechselwirkungen können Wirkungsverstärkungen mit erhöhter Blutungsgefahr oder Wirkungs-abschwächungen mit erhöhter Thrombose- oder Embolie-Gefahr nach sich ziehen. Hierbei sind auch freiverkäufliche und pflanzliche Arzneimittel zu beachten.


Besonders beachtenswert sind Rheumamittel wie Diclofenac, Ibuprofen und ASS, da es bei gleichzeitiger Anwendung mit Marcumar® zu schweren Blutungen im Magendarmtrakt kommen kann. Ist jedoch eine Behandlung mit Rheumamitteln unumgänglich, sollten Sie zusätzlich ein Magenschutzpräparat wie z. B. Omeprazol einnehmen. Um diese Komplikationen zu vermeiden, sollten Marcumarpatienten als Schmerzmittel der ersten Wahl auf Paracetamol zurückgreifen, aber nicht mehr als 1500 mg pro Tag einnehmen.


Vitamin K hebt die Wirkung von Marcumar® auf. Es ist nicht notwendig, Vitamin K-haltige Lebensmittel zu meiden, jedoch ist davon abzuraten, Lebensmittel mit hohem Vitamin K-Gehalt mehrmals täglich zu sich zu nehmen bzw. reine Obst- oder Gemüsesafttage einzulegen. Entscheidend ist die möglichst gleichbleibende Ernährungsweise ohne extreme Bevorzugung oder Meidung bestimmter Gerichte.  Auch hoher Alkoholkonsum kann die Wirkung von Marcumar® abschwächen.

 

Lebensmittel, die viel Vitamin K enthalten Blumenkohl
Broccoli
Kohlrabi
Spargel
Grünes Gemüse
Kohl
Salat
Sauerkraut
Spinat
Rindfleisch (fett)
Innereien
Schweinefleisch
Milch
Milchprodukte
Eier
Medikamente, die Marcumar verstärken Cephalosporine
Cotrim forte
Roxithromycin
Clarithromycin
Azithromycin
Heparin
ASS
Clopidogrel
Amiodaron
Pentoxifyllin
Tramadol
Amitriptylin
Valproinat
Fluoxetin
Coxibe
Diclofenac
Ibuprofen
Allopurinol
Sexualhormone
Cholesterin-senker
Laktulose
L-Thyroxin
Tamoxifen
Tetracycline
Medikamente, die Marcumar abschwächen Rifampicin
Digitalis
Kortison
Diuretika
Barbiturate
Metformin
Carbamazepin
Haloperidol
Johanniskraut
Azathioprin


Haben Sie noch Fragen? Sprechen Sie mich an, ich helfe Ihnen gerne weiter!


Ihr Dr. Fritz

 

Quelle:

 

  • Mueller, Edgar A. und Kirch, Wilhelm, Arzneiverordnung in der Praxis, Band 36, Ausgabe 6, November 2009

 

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